Beschreibung
Über Geschmack lässt sich doch streiten
Warum löst ein Schluck Tee, gemischt mit ein paar Gebäckkrümeln, ein unerhörtes Glücksgefühl aus wenn die Geschmackswahrnehmung eigentlich doch nur ein chemo-elektrischer Prozess an der Zunge ist? Ist, wenn Physik Geschmacksache ist, Geschmack Physiksache? Oder hat Geschmack etwas mit Tasten und Hören zu tun? Ist Geschmack überhaupt definierbar? »Über Geschmack lässt sich nicht streiten«, »de gustibus non est disputandum«, heißt es seit der Antike. Doch weichen die Meinungen selten so sehr von einander ab wie über den Geschmack. Die Herkunft des Geschmack-Begriffs aus der Sensorik macht ihn zu einer subjektiven Kategorie, die zur Norm erhoben, zwangsläufig zur Konfrontation mit anderen führen muss. Die Beiträge in Projekt goût. Revolutionen des Geschmacks wenden sich diesen Konflikten zu. Die Verfasser thematisieren Umwälzungen des Geschmacks in unterschiedlichen Epochen, Regionen und Disziplinen. Sie widmen sich aber auch dem Genuss, den es bereiten kann, Geschmack zu erfahren und mit anderen zu teilen. Der Band vereinigt Vorträge und Dokumente einer Veranstaltungsreihe aus dem Sommer 2007. Sie wurde initiiert vom Philosophen und Ästhetiker Jörg Zimmermann, fand im Maison de France in Mainz statt und wandte sich an ein breites Publikum. Denn Geschmack, als zugleich sensorische und ästhetische Kategorie, betrifft alle Menschen in ihrer Körperlichkeit und erstreckt sich in alle Lebensbereiche. Projekt goût versucht dem Rechnung zu tragen und präsentiert Texte von Praktikern und Theoretikern aus den Bereichen Physik, Physiologie, Bildende Kunst, Design, Film, Musik, Geographie, Ästhetik, Philosophie und Gastronomie.
EAN: 9783865990877