Beschreibung
Jugend in Berlin
Mit dem „Bericht“ ĂĽber die Jahre seiner Jugend in Berlin sowie den „Reminiszenzen“ an seine Studienzeit in Heidelberg (vgl. „Rendezvous mit dem Weltgeist“; Band 2 der Autobiografie) startet eine Neuedition der autobiografischen Schriften Nicolaus Sombarts anlässÂlich dessen 100. Geburtstages im Mai 2023. – Nach vierzigjähriger Abwesenheit und fast drei Jahrzehnten Beamtendasein beim Europarat in StraĂźburg kehrt Nicolaus Sombart 1982 als Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin ins Grunewaldviertel zurĂĽck, wo ein ĂĽberraschendes DĂ©jĂ -vu-Erlebnis zum Ausgangspunkt fĂĽr ein folgenreiches Buchprojekt wird: „Alles war neu fĂĽr mich, alles war unverändert dasselbe. Gleich um die Ecke bin ich zur Schule gegangen, wenige hundert Meter von dem schönen Haus entfernt, in dem ich die ersten zwanzig Jahre meines Lebens verbracht habe.“ – In dem aus einer „Plauderei am Kamin“ entstandenen Erinnerungsbuch „Jugend in Berlin“ beschwört Sombart die Atmosphäre des alten Berliner Villenvorortes: Er erzählt vom Lebensstil des Vaters, von der kosmopoÂlitischen Geselligkeit der Mutter, von der bĂĽndischen Jugend, von Freundschaften und ersten Beziehungen gleichermaĂźen wie von zahllosen bedeutenden Personen, die im Hause der Eltern verkehrten und dem Heranwachsenden Gesellschaft waren – Repräsentanten des „Alten Europa“ wie Hermann Graf Keyserling und Helene von Nostitz, Dichter wie Bruno Goetz und Grigol Robakidse oder ein noch unbekanntes Talent wie der junge Musiker Sergiu Celibidache. DarĂĽber hinaus stellen das Porträt seines Vaters sowie die Gespräche mit Carl Schmitt wichtige Beiträge zur Erforschung der geistigen Haltung jener bildungsbĂĽrgerlichen Elite Deutschlands dar, die dem Nationalsozialismus nichts entgegenzusetzen vermochte. Der „Bericht“ ist – bei aller Subjektivität – ein höchst bemerkenswerter Versuch, eine Antwort auf die Frage nach den Ursachen des „deutschen Sonderweges“ zu finden.
EAN: 9783961600809
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